Mit Freuden einstimmige Lieder singen, und beim Chorgesang: Lust an der Leistung!

Psalmodieren leicht gemacht

Mein Pfarrerleben lang sollten bei Konventen oder geistlichen Einkehrzeiten Psalmen aus dem Evangelischen Gesangbuch gesungen werden, und kaum einer hat es wirklich gepackt. Es blieb meist ein kurzatmiger Kauderwelsch, auch weil man allein mit den Augen nicht hinterher kam, was wirklich gerade gesungen werden sollte. Schon damals habe ich mir gedacht: Man müsste das einmal Note für Note fortlaufend aussetzen.
Als Ruheständler bin ich nun diesem Impuls gefolgt, in einigermaßen normaler Notenschrift. Atemzäsuren werden zu Viertel-Pausen, und beim Aushalten eines Tones wird aus der Viertel eine Halbe. Viele aneinander gereihte Viertel klingen natürlich etwas monoton - wie das Wort sagt: auf "einem Ton". Doch meine Hilfe dient nur zum Üben vor einem gregorianischen Gesang. Die Live-Performance ergibt sich durch die musikalischer Schwarm-Intelligenz der Sänger und Sängerinnen wie von selbst. Mein Anliegen zusammengefasst: 90% der Gemeindeglieder sehen bis jetzt keinen Stich, wenn sie aufgefordert werden, diese Psalmen zu singen oder auch nur zu sprechen. Da möchte ich neue Zugänge zum Psalmen-Gesang schaffen, zumal es keine Alternative sein kann, als Kirchenmusik nur noch ein- oder zweistimmige Lieder zur Gitarre zu trällern.