Mit Freuden einstimmige Lieder singen, und beim Chorgesang: Lust an der Leistung!

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Meine Motivation

In der Zeit ab 1965 brachte ich mir selbst das Gitarrespielen bei und träumte davon, einmal "Protestsänger" zu werden. Ich streifte durch die Wälder und Auen meines Heimatortes Haina im Grabfeld und schmetterte dabei solche Lieder wie "Dem Morgenrot entgegen" oder "Feindliche Stürme durchtoben die Lüfte".

Konkrete Gedanken über die Texte machte ich mir nicht, sie waren für mich wie Vokalisen auf schöne, schmissige Melodien. Im Laufe des späteren Lebens habe ich mich gefragt: Was habe ich damals eigentlich gesungen? Ist das mit der Wende 1989 wirklich alles zu "Schrott" geworden?

Jetzt stehe ich wie vor einer Gefriertruhe, die schon lange nicht geöffnet wurde, und überlege: Was kann weg? Was könnte man weiterverarbeiten? Was sollte man einfach wieder zurücklegen und für das Lied auf bessere Zeiten warten.

Dabei weiß ich, dass nicht jedes Lied in der DDR entstanden ist, aber diese Lieder standen im Mittelpunkt der DDR-Kulturpolitik. In vielen Volkschören wurden sie als Pflichtprogramm gesungen, in den Liederbüchern obligatorisch abgedruckt. Manchem wird es wie mir ergehen, dass sich mit den einzelnen Liedern besondere Erinnerungen verbinden. Ich habe sie bewusst nur gebündelt und nicht zu nostalgischen Hits aufgemotzt: Einfach nur schlicht singen, sich erinnern und darüber nachdenken, was man da gesungen hat!

Gerstungen, 18. Februar 2021